Nutzer von Android-Smartphones sollten vorsichtig sein. Denn IT-Sicherheitsexperten der Universität Braunschweig haben herausgefunden, dass Nutzer von Android-Smartphones gefährdet sind, von Apps ausspioniert zu werden. Bei insgesamt 234 Apps konnten die Forscher eine spezielle Ultraschall-Technik nachweisen. Diese soll eigentlich dem Android-Nutzer den Alltag erleichtern – sie trackt aber auch Audiosignale über das Smartphone-Mikrofon.
Zwar muss der Nutzer bei einigen Apps vor dem Download die Genehmigung erteilen, dass die Anwendung auf das Mikrofon zugreifen darf. Diese Genehmigung kann aber dazu führen, dass die App im Hintergrund und ohne das Wissen der Nutzer nach Tonsignalen sucht. Für Menschen sind diese nicht hörbar, da sie sich im Ultraschall-Bereich befinden. Der Smartphone-Nutzer bekommt von dem Lauschen also gar nichts mit.
Solche ausspionierten Audiosignale könnten vor allem Werbetreibenden zugutekommen. Unternehmen wären somit in der Lage, Profile von den Nutzern zu erstellen und diese Informationen für eine gezieltere Werbung zu verwenden. Darüber hinaus könnten Unternehmen mithilfe der erhaltenen Daten herausfinden, ob ihre Werbung beim potentiellen Kunden angekommen ist. Mehrere Millionen Smartphones sollen von diesem Lausch-Angriff bereits betroffen sein.
Unter den 234 Apps waren auch die Programme großer Konzerne wie der Fast-Food-Ketten McDonald’s und Krispy Kreme sowie das Spiel „Pinoy Henyo“. Vor allem Länder in Südostasien waren von der Ultraschall-Technik betroffen. Aber: Auch in vier von 35 untersuchten europäischen Städten konnten die Wissenschaftler diese Ultraschall-Technik nachweisen.
Für Ihre Untersuchung haben die Forscher mehr als 1,3 Millionen Apps aus dem Google Play Store analysiert. Darunter befanden sich 234 Apps mit besagter Lausch-Technik.