Das Smartphone ist für viele zum Alltagsbegleiter geworden – und das rund um die Uhr. Dort, wo wir sind, ist auch das Smartphone – im Bad, am Essenstisch, im Bett. Doch viele Nutzer merken, wie das ständige Erreichbarsein und die permanente Ablenkung das persönliche Leben immer mehr bestimmt.
Viele Smartphone-Nutzer greifen daher auf Detox-Phasen zurück, in denen sie Tage oder gar Wochen ohne das Handy leben. Für wen das nichts ist und wer seinen Smartphone-Konsum lieber nachhaltiger runterfahren möchte, kann ein paar Tipps beherzigen. So schafft man sich wieder ein bisschen mehr Selbstbestimmtheit, ohne dass das Gerät gleich verbannt werden muss.
Nur die wenigsten wissen, wie lange sie am Tag ihr Smartphone wirklich nutzen. Durch das ständige Zücken und Draufschauen nehmen wir die Nutzungszeiten gar nicht als so lang wahr. Es gibt zahlreiche Apps, die dabei helfen können. Die kleinen Programme überwachen die Smartphone-Nutzung. So erkennt der Nutzer, wieviel Zeit er womit verbringt. Dadurch kann man die Zeit besser erfassen, die man in das Smartphone investiert. Einige Apps können auch dabei helfen, sich Zeitlimits zu setzen.
Es gibt Zeiten und Orte, da hat das Smartphone nichts zu suchen. So sollte das Schlafzimmer tabu für das Handy sein, ebenso wie der Essenstisch (vor allem während Mahlzeiten) und das Badezimmer. Wichtig: Dabei sollte das Smartphone nicht nur außer Sichtweite, sondern auch außer Hörweite sein.
Auf der Arbeit braucht man das Gerät zwar häufig, Studien zeigen aber auch, dass durch das ständige Kontrollieren des Handys die Produktivität messbar sinkt. Daher sollte auch am Arbeitsplatz über handyfreie Zeiten nachgedacht werden. Ratsam ist es, zwei oder drei feste Zeiten am Tag festzulegen, in denen man das Smartphone checkt. Auch außerhalb von Wohnung und Arbeitsplatz gibt es Orte, an denen das Smartphone tabu ist wie im Restaurant, Kino, Theater oder bei sämtlichen Aktivitäten mit Kindern.
Wer mal einige Momente lang seine Ruhe braucht, das Smartphone aber dennoch für bei sich haben möchte, kann den Flugmodus anschalten. Das ist ein guter Kompromiss, der dem Nutzer Zeit für sich erlaubt, aber gleichzeitig die Sicherheit gibt, das Gerät im Notfall parat zu haben.
Klingt skurril, ist aber durchaus logisch. Das Smartphone lenkt während der Fahrt zu sehr ab – egal, ob es sich um einen einkommenden Anruf, um eine WhatsApp-Nachricht oder die Navigationsfunktion handelt. Selbst ein Gespräch über eine Freisprechanlage senkt die Aufmerksamkeit für den Verkehr deutlich, wie Experimente belegen. Wer nicht zwangsläufig beruflich erreichbar sein muss, das Handy nicht als Navi braucht und nur eine kurze Strecke vor sich hat, sollte das Smartphone in den Kofferraum legen – und das am besten, bevor man losfährt.
Das Smartphone sollte weder als Uhrenersatz noch als Wecker genutzt werden. Denn dadurch wird man verleitet, ständig draufzuschauen. Besser ist es, sich eine Armbanduhr zuzulegen und diese auch regelmäßig zu tragen. Somit erspart man sich das ständige Zücken des Smartphones, um die Uhrzeit – und womöglich andere Dinge wie E-Mails oder Nachrichten – zu checken.
Zudem sollte das Smartphone nicht als morgendlicher Wecker genutzt werden. Denn das verleitet dazu, noch im Bett seine E-Mails und andere Nachrichten zu checken. Ein normaler Wecker ist hier besser. Generell sollte man versuchen, das Smartphone bis nach dem Duschen oder dem ersten Kaffee links liegen zu lassen.
Nützen all die Tipps nichts, gibt es noch rabiatere Maßnahmen, die den Smartphone-Konsum einschränken können.
Eine effektive Maßnahme ist es, den Tarif zu wechseln und sich ein geringeres Datenvolumen zuzulegen. Denn ist das Datenvolumen innerhalb eines Monats aufgebraucht, steht in der Regel nur noch GPRS-Geschwindigkeit zur Verfügung. Damit macht surfen keinen Spaß, also lässt man es zumeist ganz bleiben.
Wer sich so gar nicht von seinem Smartphone trennen kann, sollte darüber nachdenken, sich ein Old-School-Handy zuzulegen. Damit ist man weiterhin erreichbar – ja auch damit kann man telefonieren und SMS schreiben – man wird aber nicht von diversen Multimedia-Anwendungen und Messenger-Diensten abgelenkt. Wer beruflich auf ein Smartphone angewiesen ist, sollte dieses nach Feierabend konsequent abschalten oder erst gar nicht mit nachhause nehmen.